Wer kein BAföG bekommt, keine Zeit für einen Nebenjob hat oder einfach zu wenig Geld hat, hat die Möglichkeit, einen Studienkredit aufzunehmen. Wir erklären dir, ob sich ein Studienkredit für dich lohnt und was es zu beachten gilt.
Was dir Studienkredite bieten
Bei den meisten Anbietern kannst du wählen, wie hoch die Summe deines Studienkredites sein soll. Diese Summe wird jedoch nicht in einem Betrag an dich überwiesen, sondern in monatliche Raten gestaffelt. In der Regel liegen diese zwischen 100 und 800 Euro im Monat. Für einen Studienkredit ist es egal, wie viel Geld du durch BAföG, Unterhalt oder Nebenjobs bekommst. Die Höchstdauer der Förderung liegt jedoch bei 14 Semestern, zudem gelten bei manchen Angeboten Altersgrenzen.
Die Konditionen
Um einen Studienkredit zu bekommen, brauchst du grundsätzlich keine Sicherheit. Trotzdem solltest du über eine positive Bonität verfügen. Einige Anbieter verlangen jedoch, dass du einen Bürgen bei Kreditabschluss benennst. Bei der Höhe der Zinsen gibt es zwei Varianten: Entweder vereinbarst du einen variablen oder einen festen Zinssatz. Variable Zinssätze sind niedrig, können aber abhängig von der allgemeinen Zinsentwicklung ansteigen. Feste Zinssätze sind dagegen höher, jedoch hast du hier die Sicherheit, dass sich der Zinssatz nicht verändert. Zurückbezahlt wird der Kredit im Anschluss an deinen Studienabschluss. Der genaue Zeitpunkt variiert von Bank zu Bank und liegt meist zwischen drei Monaten und zwei Jahren.
Für wen es sich lohnt: Vor- und Nachteile
Falls du kein BAföG bekommst, zum Beispiel weil du ein Zweitstudium absolvierst, oder keine Zeit für einen Nebenjob hast, kann ein Studienkredit eine gute Unterstützung für die Finanzierung deines Studiums sein. Besonders aktuell kannst du dabei von den niedrigen Zinsen profitieren. Jedoch bergen Studienkredite auch Gefahren: 800 Euro im Monat klingen erst einmal gut, doch in fünf Jahren Studium sammeln sich dadurch insgesamt 48.000 Euro an, ohne Zinsen. Eine stolze Summe. Da die Rückzahlung im Gegensatz zum BAföG unabhängig von deinem Einkommen abläuft, besteht hier die Gefahr, dass du dich überschuldest. Um diese Gefahr zu verringern, kannst du beispielsweise nur einen Teil deines Studiums mit einem Studienkredit finanzieren. Denkbar wäre beispielsweise die Abschlussphase, in der die Zeit zum Jobben fehlt.
Unterschiedliche Angebote
Der bekannteste Anbieter für Studienkredite ist die staatseigene KfW-Bank, aber auch Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie weitere Privatbanken bieten Studienkredite an. Um bei all den Angeboten den Überblick zu behalten, lohnt es sich, die Konditionen zu vergleichen. Eine Übersicht der einzelnen Angebote findest du zum Beispiel hier.