Die 4 Regeln der WG-Diplomatie

Die 4 Regeln der WG-Diplomatie

Voller Mülleimer, leere Klopapierrollen und eine verdreckte Küche – WGs können auch den ruhigsten Menschen an seine Grenzen bringen. Doch wie lassen sich kleine Konflikte lösen, ohne große Streitereien zu provozieren? Wir erklären dir die Basics der WG-Diplomatie.

Toleranz

Zusammen zu wohnen, bedeutet nicht nur, gemeinsam zu kochen oder wilde Partynächte zu schmeißen. Dabei geht es auch um Kompromisse und Rücksicht gegenüber anderen. Damit das WG-Leben überhaupt eine Chance hat, brauchst du Toleranz gegenüber deinen Mitbewohnern.

Zwar sind Dinge wie Sauberkeit und das Vermeiden von ständigem Lärm selbstverständlich, aber nur, weil Mutti dreimal pro Woche die Küche putzt und ausschließlich fünflagiges Toilettenpapier kauft, kannst du von deinen Mitbewohnern nicht dasselbe verlangen. Wenn du nicht die Bereitschaft zu kleinen Kompromissen hast und fünf für dich immer ungerade ist, ist eine WG vermutlich nicht der richtige Ort für dich.

Klare Vereinbarungen

Die meisten WGs machen den Fehler, keine festen Vereinbarungen zu treffen. Irgendwie wird das Zusammenleben schon klappen, schließlich wollen alle in einer sauberen Wohnung leben. Doch in den meisten Fällen stellen sich schnell die unterschiedlichen Vorstellungen von Sauberkeit, Ruhe und Rücksicht heraus. Um diese unnötigen Konflikte von Beginn an zu vermeiden, solltet ihr feste Vereinbarungen treffen.

Erstellt einen Putzplan, der genau vorgibt, wer welchen Raum wie zu putzen hat oder den Müll wegbringen muss. Einigt euch auf Ruhezeiten unter der Woche, in denen jeder Zeit zum Lernen, Lesen oder Sonstiges hat und erstellt gemeinsame Einkaufslisten, deren Produkte ihr durch eine gemeinsame WG-Kasse bezahlt. Diese Vereinbarungen machen es im Konfliktfall auch einfacher, diesen zu lösen. Statt „Ich will, dass die Küche sauber ist“ kannst du „Wir haben uns auf einen Putzplan geeinigt und du bist diese Woche dran“ sagen.

Empathie und Gelassenheit

Trotz aller Vorkehrungen wird es früher oder später zu Konflikten kommen. Doch auch wenn dich das verdreckte Geschirr in der Küche am Tag deines großen Dates wahnsinnig macht, solltest du ruhig bleiben. Mit lauter Stimme und Beleidigungen wirst du nicht weiterkommen, sondern das Ganze nur verschlimmern. Warte ein paar Minuten, bis du mit deinen Mitbewohner sprichst, damit sich der größte Ärger vor dem Gespräch und nicht darin ablädt.

Gleichzeitig solltest du Empathie zeigen. Versuch dich in deinen Mitbewohner hineinzuversetzen. Warum hat er den Abwasch nicht gemacht? Aus Faulheit oder lag es am Prüfungsstress, den er gerade durchstehen muss? Oder ist der Wohnungsputz vielleicht aufgrund seiner Grippe liegen geblieben? In vielen Fällen gibt es gute Gründe für derartige Situationen. Das bedeutet nicht, dass sein Verhalten in Ordnung ist, macht aber die Konfliktlösung leichter.

Gespräch suchen

Wenn sich ein Konflikt anbahnt, solltest du in jedem Fall das Gespräch suchen. Viele vermeiden diese häufig unangenehmen Gespräche und fressen den Ärger in sich hinein, lassen ihre Wut bei anderen heraus oder provozieren ihre Mitbewohner durch passiv-aggressives Verhalten, um es ihnen zurückzuzahlen. Fehler, die diese Situationen nicht nur verschlimmern, sondern am Ende auch Freundschaften kosten können.

Sprich mit deinen Mitbewohnern über die Dinge, die dich stören. Erkläre ihnen, warum sie dich stören oder weise auf bestehende Vereinbarungen hin. Versuche jedoch, den Konflikt über die volle Mülltonne nicht zur Staatsaffäre eskalieren zu lassen und werde niemals persönlich. Sätze wie „Du bist ein beschissener Mitbewohner“ oder Ähnliches sind nicht hilfreich. Erst, wenn sich Dinge auch nach mehrmaligen Gesprächen nicht verbessern, solltest du über Alternativen zu deiner WG oder dem WG-Leben im Allgemeinen nachdenken. Doch eine einzelne leere Rolle Toilettenpapier ist diese Aufregung nicht wert.

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