Ob WG-Party oder Familienessen, die Frage bleibt stets dieselbe: „Und was macht man später damit?“ Aber keine Sorge, auch Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler finden trotz aller Taxi- und Imbissbudenklischees Jobs. Oft sind sie sogar gefragte Fachkräfte. Wir sagen dir, was du für einen guten Job machen musst und warum Geisteswissenschaftler gefragte Arbeitskräfte sind.
Der anfänglichen Begeisterung fürs Studium folgt häufig eine Sorge vor der Arbeitslosigkeit nach dem Abschluss in Gesellschafts- oder Geisteswissenschaften. Doch woher kommen diese Sorgen? Denn die Fakten sprechen eine andere Sprache: Selbst die Arbeitslosenquote von Historikern mit 4,9 Prozent ist zwar höher als bei Absolventen anderer Studienfächer, liegt aber immer noch unter dem Bundesschnitt.
Schuld sind sicher zum Teil altbekannte Klischees über Philosophen, die Taxifahrer wurden oder Sozialwissenschaftler, die nun Currywürste an Raststätten verkaufen. Diese Schicksale mag es durchaus geben, aber sie gehören zur Minderheit. Aber die Sorgen vieler Geisteswissenschaftler liegen auch an der Unsicherheit der Branche.
Chance nutzen
Der Grund für diese Unsicherheiten ist die Offenheit des Studiums: Während Juristen, Mediziner und Lehrer für einen konkreten Beruf ausgebildet werden, sucht man vergeblich nach Unternehmen, die einen Philosophen in Vollzeit benötigen. Doch das muss kein Nachteil sein.
Stattdessen bieten dir geisteswissenschaftliche Studiengänge die Chance, noch während deines Studiums an deiner beruflichen Zukunft zu basteln. Nutze die Semesterferien für Praktika und probiere dich auf verschiedenen Gebieten aus, um herauszufinden, was dir Spaß macht. Ob Öffentlichkeitsarbeit, Politikberatung oder Personalabteilung – die Möglichkeiten für Geisteswissenschaftler sind vielfältig.
Dabei geht es aber nicht nur darum, sich auszuprobieren, sondern auch eigene Schwerpunkte zu setzen. Finde deine Nische, in dem du dich auf die Fähigkeiten konzentrierst, die dich gegenüber anderen auszeichnen. Egal ob es sich um Sprachkenntnisse, Schreibskills oder Fachwissen zu einem bestimmten Thema handelt. Auch Zusatzqualifikationen in Recht oder Wirtschaft sind von Vorteil. An vielen Universitäten werden sogar eigens Basismodule für Fachfremde in diesen Disziplinen angeboten.
Gefragte Fachkräfte
Um die Möglichkeiten zu nutzen, ist es deshalb extrem wichtig, dass du dich schon früh mit deiner beruflichen Zukunft auseinandersetzt. Mit Scheuklappen durch den Bachelor und dann mal schauen, was sich so ergibt, wird nicht funktionieren. Sammle Erfahrungen, um die gelernten Theorien aus der Uni mit der Praxis zu verbinden. Aber unterschätze trotzdem nicht dein Studium: Denn Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler sind durchaus gefragt.
Sie müssen in ihrem Studium viele Informationen verarbeiten und arbeiten zudem interdisziplinär, wodurch es ihnen leichter fällt, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Themengebieten zu erkennen und diese einzuordnen. Das sind Eigenschaften, die viele Unternehmen schätzen. So sucht McKinsey, eine weltweit agierende Unternehmensberatung, sogar explizit nach Geisteswissenschaftlern. Also Kopf hoch und Brust raus, denn neben einem guten Studienabschluss und praktischer Erfahrung braucht es auch Selbstbewusstsein für eine erfolgreiche Karriere.