Nach erfolgreichem Masterabschluss stellt sich für viele die Frage, ob sie direkt durchstarten oder noch promovieren sollen. Aber bringt das überhaupt etwas, außer einem elitäreren Titel auf dem Briefkasten? Wir bringen Licht ins Dunkel.
Faktor Karriere
Für den Weg in die Wissenschaft ist eine Dissertation Pflichtübung, außerhalb des Campus sieht es jedoch anders aus. Für Naturwissenschaftler ist ein Doktortitel häufig ebenso wichtig oder zumindest sehr förderlich. Physiker und Biologen sind beispielsweise ohne Doktortitel chancenlos auf dem Arbeitsmarkt. Bei Geisteswissenschaftlern ist eine Dissertation dagegen weniger wichtig. In manchen Fällen kann sie sogar hinderlich sein, da Unternehmen Doktoren für überqualifiziert halten und/oder ihnen wenig praktische Erfahrungen zuschreiben. So gibt es Fälle, in denen Promovierte gar ihren Doktor bei Bewerbungen verschweigen, um bessere Chancen zu haben.
Faktor Geld
Die gute Nachricht: In den meisten Fällen zahlt sich eine Promotion aus. Wie stark das der Fall ist, kommt jedoch auch wieder auf die jeweilige Branche an. Juristen und Ingenieure verdienen nach erfolgreicher Dissertation deutlich mehr als ihre Kollegen ohne Doktortitel. Aber auch in anderen Branchen gibt es mehr Geld für Doktoren, doch meist dauert es einige Jahre, bis sich dieser Unterschied auf dem Konto auch bemerkbar macht.
Faktor Aufwand
Trotz etwaiger Aussichten auf mehr Geld und einem Sprung auf der Karriereleiter solltest du auch an die Kosten denken, die eine Dissertation verursacht. Zum einen durch einen niedrigeren Verdienst, den du als angehender Doktor bekommst. Denn während du promovierst, könntest du im Job ein Vielfaches verdienen, wodurch dir zunächst durch eine Promotion Geld verloren geht. Außerdem frisst der Doktortitel Zeit. Fünf Jahre braucht es im Schnitt bis zum Doktor. Zeit, die Pläne wie Familiengründung oder auch materielle Wünsche wie Auto und Haus hinauszögert.
Fazit
Ähnlich wie beim Masterstudium solltest du dir gut überlegen, ob sich eine Promotion in deinem Fall lohnt. Job und Verdienst müssen nicht zwingend besser sein, sodass du sowohl ein Ziel vor Auge als auch Interesse an einer Dissertation mitbringen solltest. Ein einfaches Aufschieben vom Einstieg in den Beruf kann nämlich ins Auge gehen.