Wenn du denkst, Auswendiglernen und Bücherwälzen sei in der Prüfungsvorbereitung das Schlimmste, liegst du falsch. Erst dein übermotiviert bis panisch auftretender Freundeskreis macht die Prüfungsvorbereitung zur Hölle – egal ob Streber oder Alles-egal-Haltung. Wir zeigen dir die nervigsten Typen und wie du mit ihnen umgehen solltest.
Der Wettkämpfer
Das Leben ist ein Spiel, egal ob bei der Fahrradtour durchs Rheinland oder beim Stapeln leerer Bierkisten: Der Wettkämpfer muss immer erster sein – auch bei Prüfungen. Ziel ist dabei nicht einmal zwingend eine 1,0, sondern lediglich der Beste in seinem Freundeskreis zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, kontrolliert er ständig, welche Folien du gelernt und welche Bücher du gelesen hast, um das Standing in seiner imaginären Game-Show zu im Blick zu haben. Er selbst spielt natürlich nie mit offenen Karten. Nicht, dass er dir aus Versehen einen hilfreichen Tipp geben.
Was du von ihm lernen kannst:
Es ist völlig egal, wie dumm der Grund ist, solange er dich zum Lernen antreibt.
Wie du ihn loswirst:
Frage ihn, ob er Buch XY gelesen hat. Erst danach hättest du das große Ganze des Prüfungsthemas verstanden. Bis er das Buch aufgetrieben und gelesen hast, wird er dich in Ruhe lassen.
Der Gleichgültige
„Was du gehst jetzt schon? Komm schon, du Streber, nur noch ein Bier!“ – mit diesen Worten wurde aus dem einen Bier, das du trinken wolltest, eine durchzechte Nacht mit anschließendem Kater. Oder anders gesagt: 24 verlorene Stunden zur Prüfungsvorbereitung. Während du nun am Schreibtisch hektisch versuchst, deinen Zeitplan wieder auf die Reihe zu kriegen, ist der Gleichgültige vermutlich um 14 Uhr gemütlich aufgestanden, um ein bisschen Zeit bei Facebook und Co. zu verbringen. Noten und Prüfungen sind ihm egal. Bislang hat das bisschen Lernen zwei Tage vor der Klausur noch immer gereicht. Stattdessen genießt er die freie Zeit auf seinem Sofa und abends in den Kneipen der Stadt – und versucht dich jeden Tag aufs Neue davon zu überzeugen, ihn auf seinen Sauftouren zu begleiten.
Was du von ihm lernen kannst:
Mit etwas Abstand gesehen ist es bloß eine Prüfung, deren Note vermutlich nicht über Glück und Unglück deines gesamten Lebens entscheiden wird.
Wie du ihn loswirst:
Tagsüber das Handy ausschalten und abends diszipliniert nach einem Bier gehen, sonst reißt dich der Gleichgültige wie ein Schwarzes Loch ins Verderben.
Der Schmarotzer
Der Schmarotzer ist eine sehr gefährliche Spezies. Immer auf der Suche nach Lernhilfen und Infos anderer versucht er, sich an deinem Uniordner festzubeißen, um von deinen mühsam erarbeiteten Notizen zu profitieren. Dabei kennt er keine Skrupel. Ob massenweise verschickte WhatsApp-Nachrichten oder dreistes Dummstellen – ihm ist jedes Mittel recht, um mit möglichst wenig Aufwand durch die Hilfe anderer an gute Noten zu kommen. Doch wenn du einmal eine Frage hast, ist es plötzlich still. Entweder bekommst du gar keine Antwort oder er täuscht vor, das Thema selbst nicht verstanden zu haben. Denn seine Beute an Notizen und Karteikärtchen anderer ist ihm heilig – die wird unter keinen Umständen geteilt.
Was du von ihm lernen kannst:
Ein wenig Selbstbewusstsein und Skrupellosigkeit kann durchaus hilfreich sein – aber bitte in Maßen.
Wie du ihn loswirst:
„Nein“ sagen. Am Anfang gerne höflich, doch sollte er dieses Signal nicht verstehen, sage ihm klar und deutlich, dass du es nicht einsiehst, dass er ohne Gegenleistung von deinen Notizen profitiert.
Der Angsthase
Schon seine Anwesenheit lässt deinen Puls in die Höhe schnellen. Denn wenn der Angsthase einen Raum betritt, beginnt der panische Prüfungs-Gossip, da er ab vier Wochen vor Prüfungstermin kein anderes Thema mehr kennt. „Das ist alles so viel, das schaffe ich nicht.“ „Ich verstehe das einfach nicht.“ „Wir müssen ja auch Theorien X, Y und Z lernen, weißt du, wie viel Arbeit das wird?!“ Egal wie abgebrüht du auch sein magst, spätestens nach zehn Minuten hat dich der Angsthase mit seiner Panik angesteckt, sodass auch du davon überzeugt bist, in der Prüfung zu versagen. Gute Voraussetzungen, um eine Klausur zu bestehen.
Was du von ihm lernen kannst:
Ein wenig Anspannung ist durchaus gut, um deine Motivation oben zu halten.
Wie du ihn loswirst:
Hier hilft wirklich nur Abstand halten, um deine Nerven zu schonen. Solltest du dennoch dem Angsthasen begegnen, wechsele immer wieder das Thema, damit er gar nicht erst seine Horrorvisionen äußern kann.