Zum ersten Mal seit sechs Jahren steigen in diesem Herbst die BAföG-Beträge. Wir verraten dir, wie viel Geld du durch die BAföG-Reform mehr bekommst und wo es auch für Nicht-BAföG-Empfänger teurer wird.
Mehr Geld
Der sogenannte Grundbedarf steigt ab Oktober von 373 auf 399 Euro, die Unterkunftspauschale von 224 auf 250 Euro. Wer zu Hause wohnt, bekommt 52 statt 49 Euro. Der daraus resultierende Regelbedarf erhöht sich somit von 597 Euro auf 649 Euro pro Monat (451 Euro, wenn du zu Hause wohnst). Mehr Geld gibt es aber auch für Studis, die sich selbst versichern müssen. Statt 73 Euro für Kranken- und Pflegeversicherung beträgt diese Pauschale in Zukunft 86 Euro.
Größere Freibeträge
Die gute Nachricht für Studenten ist, dass es ab Oktober nicht nur mehr BAföG geben wird, sondern auch mehr BAföG-Empfänger. Der Freibetrag für verheiratet Eltern beträgt zukünftig 1.715 statt 1.605 Euro, für getrennt lebende Eltern jeweils 1.145 statt 1.070 Euro. Für deine Geschwister bekommen deine Eltern nun einen Freibetrag von 570 anstelle von 535 Euro. Dadurch werden nach Schätzungen rund 110.000 Studenten BAföG bekommen, die vorher keinen Anspruch hatten. Es kann sich also für dich lohnen, im Oktober einen Antrag zu stellen, auch wenn du bislang leer ausgegangen bist.
Aber auch deine Einkommensgrenzen ändern sich: Gab es bislang bei einem durchschnittlichen Hinzuverdienst von mehr als 400 Euro pro Monat Abzüge, darfst du nun 450 Euro verdienen. Damit bleiben 450 Euro-Jobs nun vollkommen anrechnungsfrei. Ebenso wird dir ab Oktober ein höheres Vermögen zugestanden. Statt 5.200 Euro darfst du zukünftig ein Vermögen von 7.500 Euro besitzen.
Sorgenfrei in den Master
In der Vergangenheit ärgerten sich viele Studis über die Lücke zwischen Bachelor- und Masterstudium. Während früher die Zahlung mit Ablegung der letzten Prüfungsleistung, also zum Beispiel Abgabe der Bachelorarbeit, endete, gilt in Zukunft die Bekanntgabe der Abschlussnote als Richtwert. Dadurch kann die Lücke zwischen Bachelor- und Masterstudium um bis zu zwei Monate verkürzt werden.
Höhere Kosten für Versicherungen
Die BAföG-Reform hat jedoch auch einen Nachteil. Da sich die Kosten für Kranken- und Pflegeversicherung an den BAföG-Höchstsätzen orientieren, steigen die Beiträge. Durch die Anhebung von 597 auf 649 Euro kosten diese Versicherungen nun 83 statt 76 Euro pro Monat. Etwaige Zusatzbeiträge deiner Krankenkasse sind darin nicht berücksichtigt. Diese Erhöhung trifft jedoch nicht nur BAföG-Empfänger, sondern jeden Studenten, der sich auf eigene Kosten gesetzlich versichern muss.