Ein Semester im Ausland zu studieren, ist eine einzigartige Erfahrung: fremdes Land, unbekannte Leute und jede Menge Abenteuer. Doch bei der Planung eines Auslandssemesters gibt es einige Hürden zu bewältigen. Wir sagen dir, worauf du achten musst.
Der richtige Ort
Wo soll die Reise hingehen? Sicher erscheint ein Auslandssemester in Barcelona auf den ersten Blick attraktiver als im estnischen Tallinn. Jedoch solltest du bei der Planung nicht nur die Stadt im Blick haben, sondern auch auf die Universität achten. Gibt es dort einen Studiengang, der vergleichbar zu deinem ist? Außerdem solltest du dir überlegen, wie viel du selbst organisieren willst. Gehst du via Erasmus ins Ausland, wird dir der größte Teil der Organisation abgenommen, jedoch musst du dich dann nach den Partnerunis deiner Hochschule richten und musst in Europa bleiben. Wenn du außerhalb Europas oder ohne Erasmus studieren willst, musst du dagegen selbstständig Kontakt zu den Universitäten aufnehmen. Hierbei gibt es aber häufig Organisationen (zum Beispiel für ein Studium in den USA), die dir bei wichtigen Fragen zur Seite stehen.
Die Finanzierung
Je nach Zielland kann ein Semester im Ausland ein teures Unterfangen werden. So sind zum Beispiel die Lebenshaltungskosten in Skandinavien viel höher als in Deutschland. Dazu kommen noch Auslandsversicherungen, Flüge und gegebenenfalls Studiengebühren. All diese Dinge kannst du durch Auslands-BAföG finanzieren. Da es beim Auslands-BAföG mehr Geld als beim Inlands-BAföG gibt, kann sich ein Antrag auch dann lohnen, wenn du sonst kein BAföG bekommst. Außerdem muss das Geld, das du durch Auslands-BAföG erhältst, nicht zurückgezahlt werden. Doch Achtung: Um das Geld rechtzeitig zu bekommen, musst du den Antrag sechs Monate vor Beginn des Auslandssemesters im für dein Land zuständigen BAföG-Amt stellen. Alternativ kannst du dich aber auch für ein Stipendium beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) bewerben. Als Erasmusstudent hast du den Vorteil, dass du noch einen Mobilitätszuschuss von bis zu 300 Euro im Monat zusätzlich bekommst (die genaue Höhe variiert von Uni zu Uni).
Die Anrechnung von Studienleistungen
Auch wenn die Fotos deiner Kommilitonen einen anderen Eindruck erwecken mögen: Bei einem Auslandssemester solltest du dein Studium nicht vergessen. Je nach Finanzierung und Austauschprogramm (zum Beispiel bei Stipendien oder Erasmus) muss sogar eine Mindestanzahl an Credit Points in deinem Studium angerechnet werden können. Damit am Ende nicht das böse Erwachen kommt, solltest du dich vor deinem Auslandssemester mit dem Prüfungsbeauftragten deines Studiengangs zusammensetzen und besprechen, was du dir aus dem Vorlesungsverzeichnis deiner Gastuni zu Hause anrechnen lassen kannst. Bei Erasmus unterschreibt ihr beide dazu ein Learning Agreement, das die Anrechenbarkeit deiner Seminare bestätigt. Aber auch ohne Erasmus empfiehlt es sich, das Ergebnis dieser Besprechung schriftlich festzuhalten.
Wenn du weitere Infos zu Auslandssemstern suchst, findest du diese auf den Seiten des DAAD oder bei den meisten Unis im International Office.