Bist du ein WG-Typ?

Bist du ein WG-Typ?

Nach anfänglicher Euphorie holt viele schnell die Realität ein: Dreckige Wäsche auf dem Boden, Essensreste in der Küche und jeden Abend Party – war es wirklich eine gute Entscheidung, in eine WG zu ziehen? Wir klären dich über Vor- und Nachteile von WG, Einzelapartments und Wohnheimen auf, damit du dein perfektes Zimmer findest.

Die WG – raus aus der Einsamkeit

Der größte Vorteil des Wohnens in einer WG ist, dass du dir keine Sorgen machen musst, einsam zu werden, da sich bei ausreichend Sympathie eigentlich immer gemeinsame Aktivitäten vom Feierabendbier bis hin zu Filmabenden ergeben. Besonders dann, wenn du neu in einer Stadt bist, ist eine WG von Vorteil, da du so schnell neue Leute kennenlernst und integriert wirst. Auch der Kostenfaktor spielt eine Rolle. Durch das Teilen von Miete, Neben- oder Haushaltskosten kannst du dir auch mit wenig Geld in den meisten Städten eine relativ gute Lage leisten. Der Schlüssel eines guten WG-Zusammenlebens ist Toleranz. Denn ohne gegenseitiges Verständnis fliegen schnell die Fetzen. Ob ein dreckiger Teller in der Spüle oder eine leere Chipstüte im Wohnzimmer: Für gewisse Marotten deiner Mitbewohner solltest du Verständnis aufbringen. Zudem solltest du nicht allzu lärmempfindlich sein, da gerade in großen WGs eigentlich immer etwas los ist.

Dennoch solltet ihr bezüglich Sauberkeit und Zusammenleben zumindest dieselben Grundvorstellungen haben. Darüber gilt es schon bei der Besichtigung zu sprechen. Wenn du jede Woche die gesamte Wohnung blitzeblank geputzt sehen willst, solltest du das bei deiner Bewerbung auch klar sagen. Das mag dich zwar bei einigen WGs disqualifizieren, aber beugt unnötigen Streitereien vor. Sind deine Anforderungen jedoch sehr hoch, solltest du darüber nachdenken, in eine eigene Wohnung zu ziehen.

Die eigene Wohnung – mehr Freiraum

In deiner Wohnung entscheidest du: Angefangen von Putzplänen bis hin zu Partyabenden und Ruhezeiten. Wenn du viel Freiraum brauchst und gerne auch einmal Zeit für dich oder Ruhe zum Lernen benötigst, ist eine eigene Wohnung das Beste für dich. Dort musst du dich nicht mit dem Dreck anderer Leute herumärgern und auch Streitereien über den wegzubringenden Müll fallen weg. Auch die Frage, ob du den unpassenden Aktkalender im Wohnzimmer tolerierst oder nachts heimlich verbrennst, stellt sich nicht.

Aber dieser Freiraum hat seinen Preis: Einzelwohnungen sind in vielen Städten rar und deshalb sehr teuer. Auch die Kosten für Einrichtung, Internet oder Rundfunk musst du alleine stemmen. Ebenso gibt es Nachteile auf der sozialen Ebene, wenn du alleine wohnst. Wer neu ist und sich kaum auskennt, wird es zu Beginn schwer haben, neue Leute abseits des Hörsaals zu treffen. Studis, die sich allgemein schwertun, neue Leute kennenzulernen, laufen Gefahr, in ihrer kleinen Insel zu vereinsamen und abseits des Unialltags kaum vor die Tür zu kommen.

Das Wohnheim – unschlagbar günstig

Durch die subventionierten Wohnungen sind Studentenwohnheime unschlagbar günstig. Zudem ist die Mehrheit der Wohnheime möbliert, sodass du kein Geld für neue Möbel benötigst. Doch das sind nicht die einzigen Vorteile: Da du in den Wohnheimen von zahlreichen anderen Studis umgeben bist, wird es dir leichtfallen, neue Leute kennenzulernen. Oft gibt es in Wohnheimen Tutoren, die gemeinsame Events oder Partys fürs Socializing organisieren.

Gegen Wohnheime sprechen in erste Linie zwei Dinge. Zum einen ist die Lage nicht immer die Beste, da Grundstücke in der Innenstadt zu teuer für günstiges Wohnen sind. Zum anderen gleicht der Einzug in ein Wohnheim meist einer Lotterie: Das gilt schon für die Bewerbung für einen Wohnheimplatz, da aufgrund der Beliebtheit in vielen Städten lange Wartelisten bestehen, sodass du wie in Berlin zu Teilen über ein Jahr auf eine Zusage warten musst.

Aber auch der Einzug an sich liegt nicht in deiner Hand. Wer Glück hat, bekommt einen Platz in einem modernen Wohnheim. Heruntergekommene Zimmer mit brüchigen Möbeln sind aber keine Seltenheit. Und im Gegensatz zu WGs auf dem freien Wohnungsmarkt lernst du deine Mitbewohner erst nach Einzug kennen. Das kann funktionieren, aber kann auch zu viel Streitereien aufgrund zu unterschiedlicher Vorstellungen und Persönlichkeiten führen.

Prioritäten setzen

Am Ende musst du für dich entscheiden, worauf du größeren Wert legst: Brauchst du viel Ruhe und Zeit für dich oder hast du lieber viele Leute um dich? Hast du nur ein geringes Budget zur Verfügung oder bist du bereit, auch mehr Geld für deine Traumwohnung auszugeben? Und zu guter Letzt: Muss es ein Zimmer in der Innenstadt sein oder reicht es dir, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben? Wenn du diese Fragen in Ruhe beantwortest, wird dir schnell klar, ob du lieber in eine WG, eigene Wohnung oder in ein Wohnheim ziehen solltest.

 

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